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Durch Bücher von Darwin, Nietzsche u.a. gelangt Rana Ahmad (Jahrgang 1985) zu Überzeugungen, auf die in ihrem Heimatland Saudi-Arabien die Todesstrafe steht. Ihre abenteuerliche Flucht führt sie nach Deutschland, wo sie sich jetzt auf ein Physikstudium vorbereitet.

Rana Ahmad schildert zusammen mit einer Co-Autorin ihre Kindheit und Jugend in einer konservativen saudischen Durchschnittsfamilie unter dem wahabitischen Regime und dessen extrem repressiver Auslegung des Korans. Frauen haben kaum Rechte; auch wenn Kronprinz Mohammed vorsichtige Lockerungen anstrebt, sorgen Religionspolizei und Scharia dafür, dass die Liberalisierung ausbleibt. Selbst Träume von normalem Alltag (Radfahren in der Öffentlichkeit ist verboten, Totalverschleierung lässt weder Sonne noch Wind an die Haut), Ausbildung und planbarem Werdegang in Familie, Beruf und Gesellschaft sind unerfüllbar. Sexueller Missbrauch in der Familie ist weit verbreitet, d.h. das private Umfeld gewährt ebenfalls keinen Schutz. Rana Ahmad entzog sich dieser menschenunwürdigen Situation durch Flucht und lebt heute mit neuer Identität im Raum Köln, wo sie als angehende Physikerin zielstrebig an der Verwirklichung ihrer Lebenspläne arbeitet. Reflektiert und lebendig zugleich, Lektüre macht mitunter wütend. Vgl. Manal Al-Sharif: "Losfahren". Wichtiges autobiografisches Dokument, sehr empfohlen.